Biovalley:
The Pacemaker in the Upper Rhine (Satis
Shroff)
-
Deutsche BioValley Plattform zieht
positive Bilanz nach 15 Jahren INTERREG-Förderung
- Zukünftig Selbstträgerschaft mittels Finanzierung
durch die Regionen und Partner aus der Wirtschaft
- BioValley als
Motor der Entwicklung am Oberrhein
Dr. Bernd Dallmannn (German Bio´Valley), Andreas Kempff (Chairman, German Biovalley Platform) and Dr. Mona Boye´(BioValley, Alsace, France) Foto: satisshroff
Nach insgesamt 15 Jahren
erfolgreicher Clusterentwicklung und rund 2,2 Mio. Euro Unterstützung durch die
Europäische Union aus dem INTERREG-Programm zur Förderung der
grenzüberschreitenden Zusammenarbeit am Oberrhein zieht die Deutsche BioValley
Plattform eine positive Bilanz. Insgesamt 23 Partner aus allen drei
Teilgebieten haben in diesem Zeitraum die erforderliche regionale
Kofinanzierung mit rund 3,8 Mio. Euro beigesteuert, die Rolle des Projektträgers
wurde dabei von Alsace BioValley wahrgenommen.
Das BioValley zählt weit mehr
als 600 Firmen mit insgesamt mehr als 50.000 Arbeitsplätzen, davon rund 300
Firmen im Bereich Biotech/Pharma sowie mehr als 100.000 Studierende, 15.000
Wissenschaftlern und 40 wissenschaftliche Institute. Seit 1997 hat sich die
Zahl der Start-ups im Bereich Life Sciences von 40 auf über 200 mehr als
verfünffacht, darunter sind erfolgreiche Börsengänge wie etwa Actelion, Arpida
(2009 Fusion mit Evolva), Basilea Pharmaceutica und Speedel Pharma (2008 von
Novartis übernommen).
BioValley ist heute eine starke
trinationale Marke mit Leuchtturmcharakter und einer vorbildlichen
grenz-überschreitenden Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft. Das Projekt
wird durch eine Selbstträ-gerschaft der regionalen Akteure zukünftig
weiterge-führt. Dabei sollen die geschaffenen Networking- und
Kommunikations-Infrastrukturen wie Messebeteiligun-gen, Website, e-Newsletter
sowie zahlreiche Informa-tions-, Fach- und Networking-Veranstaltungen erhalten
und gepflegt und damit die überaus erfolgreiche Marke weiterhin gepflegt
werden. „Mit seinen Arbeitsplatzeffekten entlang der gesamten
Wertschöpfungskette im Bereich Life Sciences und den vielfältigen Aus- und
Weiterbildungsangeboten – etwa in Form des trinationalen Studiengangs
'Bio-technologie (ESBS)' – ist und bleibt das BioValley ein wichtiger Baustein
für die erfolgreiche Entwicklung am Oberrhein“, so das Resümee der beiden
Plattform-Vorsitzenden Andreas Kempff, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher
Oberrhein, und Bernd Dallmann, Vorstand der Technologiestiftung BioMed Freiburg
und von 2004-2006 selbst Präsident des BioValley Zentral-vereins. Durch die
Beteiligung der unter dem Dach der Deutschen BioValley Plattform
zusammengefassten deutschen Kofinanzierer im Rahmen des INTERREG-Förderung hat
nicht nur das grenzüberschreitende Cluster BioValley eine neue Qualität
gewonnen. „Die Pflege des erfolgreich etablierten Netzwerks, der geschaffenen
Clusterstrukturen und der Marke BioValley wird auch nach dem Auslaufen der
INTERREG-Förderung Teil einer Politik sein, die das Oberrheingebiet in seiner
Gesamtheit als europäische Metropolregion nachhaltig aufstellen und neue Wege
und Möglichkeiten eröffnen soll,“ führen Andreas Kempff und Bernd Dallmann
weiter aus.
Die Life Sciences sind der mit Abstand größte Wirtschafts-
und Wachstumsfaktor am Oberrhein: allein im Großraum Basel, dem Zentrum der
Chemie- und Pharmaindustrie, tragen die Life Sciences über 30 Prozent zur
regionalen Wertschöpfung bei. In der Region Südlichen Oberrhein liegt der
Anteil der Beschäftigten im Bereich „Gesundheitswirtschaft“ bei über 14
Prozent; im Oberzentrum Freiburg mit Universität und Universitätsklinikum sogar
bei 21 Prozent – das sind allein in der Stadt Freiburg insgesamt 22.000 Beschäftigte.
Speziell die Biotechnologie ist für viele Wirtschaftszweige zu einem
wesentlichen Innovationsmotor geworden. Insbesondere deren wirtschaftliche
Bedeutung für die Pharmaindustrie wächst kontinuierlich; davon profitieren
insbesondere die kleinen mit mittelständischen Unternehmen auf der deutschen
und französischen Seite mit einer gewissen Dominanz bei Zulieferern für
Forschung und Entwicklung und Dienstleistungsunternehmen. Das BioValley wird
diese Entwicklung auch weiterhin aufgreifen und die Vernet-zung der Bereiche
Biotechnologie, Pharmazie, Medi-zintechnik, Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie
und Systembiologie weiter vorantreiben.
Das BioValley ist ein Vorreiter der 2010 gegründeten
„Trinationalen Metropolregion Oberrhein“ und dient der EU heute als
Musterbeispiel für die Etablierung weiterer grenzüberschreitender Cluster in
Europa. Die optimal vernetzten Strukturen in den Bereichen Bildung, Forschung
und Innovation bilden auch künftig die Basis, um die Trinationale
Metropolregion Oberrhein als europäische Wissens- und Innovationsregion
weiterzuentwickeln und weltweit zu positionieren.
Ein Beispiel ist die neue, im landesweiten Clusterwettbewerb
prämierte und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung
(EFRE) geförderte Clusterinitiative „HealthRegion“. Diese vernetzt erstmalig
die beiden stärksten Wirtschaftsbereiche, die Freiburg und die Region Südlicher
Oberrhein auszeichnen: Gesundheitswirtschaft und Tourismus. „Für die regionale
Wirtschaftsförderung ist die im Januar 2012 gestartete Initiative ein Übergang
und gleichzeitig der neue Schwerpunkt ihrer clusterbezogenen Aktivitäten im
Bereich Gesundheit und Life Science. Die Entwicklung der Marke „HealthRegion
Freiburg“ kann dabei auf den im Rahmen von BioValley geschaffenen Erfahrungen
und Potenzialen aufbauen,“ so Bernd Dallmann, der als FWTM-Geschäftsführer
gleichzeitig auch Projektträger der Clusterinitiative HealthRegion ist.
Ein weiteres Projekt ist die „Wissenschaftsoffensive“, die
von der Säule Wissenschaft der Trinationalen Metropolregion Oberhein im Oktober
2011 ins Leben gerufen wurde. Ziel ist, grenzüberschreitende
Leucht-turmprojekte am Oberrhein durch finanzielle und technische Unterstützung
bei der Erarbeitung und Umsetzung von INTERREG-Anträgen im Bereich Forschung und Innovation zu fördern. Und
bereits im Juli 2011 gab es im Rahmen von INTERREG IV grünes Licht für
den Aufbau des virtuellen „Trinationalen Institutes für Pflanzenforschung
(TIP)“, das bis 2014 in die EU-Förderung
aufgenommen wird.
Über
BioValley INTERREG-Projekte:
Im
Rahmen des INTERREG II-Programms zwischen 1997 und 2001 gelang es den Nährboden
für das Vorantreiben biotechnologischer Innovationen entlang der gesamten
Wertschöpfungskette und damit für wirtschaftliche Prosperität der gesamten
trinationalen Region zu schaffen. Im Rahmen des INTERREG III-Programms wurde
das Netzwerk zwischen 2002 und 2007 zu einem trinationalen BioTech-Cluster
ausge-baut. Dieser wurde zwischen 2008 und 2012 im Rahmen des INTERREG IV-Programms
um den Schwerpunkt Medizintechnik erweitert und als Motor für die
wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region endgültig etabliert.
Laufzeit
INTERREG II-IV: 1997-2012
Dr. Mona Boye´talking with a BZ journalist (c) satisshroff
Projektvolumen
INTERREG II-IV insg.: ca. 6 Mio. €
Kofinanzierungspartner
INTERREG II-IV:
European
Regional Development Fund (ERF)
Région
Alsace,
Alsace
BioValley (zugleich Projektträger)
Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg, Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Lörrach, Land
Baden-Württemberg/BIOPRO Baden-Württemberg GmbH, BioValley Deutschland e.V.,
Hochschulen Offenburg und Furtwangen, Industrie- und Handelskammern Südlicher
Oberrhein und Hochrhein-Bodensee, Stadt Freiburg, TechnologieRegion Karlsruhe,
Technologie-stiftung BioMed Freiburg, Wirtschaftsregionen Frei-burg, Offenburg/Ortenau
und Südwest, Wirtschaftsver-band industrieller Unternehmen Baden (WVIB), die
Kantone Basel-Stadt und Baselland, Aargau und Solothurn, Republik und Kanton
Jura, sowie die Schweizerische Eidgenossenschaft
Über die Deutsche BioValley Plattform:
Die BioValley Plattform Deutschland ist Partner des
trinationalen Netzwerks BioValley, das die biotechno-logischen Potenziale der
Zentren Freiburg, Basel und Strasbourg bündelt. Ihr gehören die
Wirtschaftsregio-nen Freiburg, Offenburg/Ortenau und Südwest, die BioRegio
Freiburg, die TechnologieRegion Karlsruhe, der Verband Industrieller
Unternehmen Baden e.V. (WVIB), der BioValley Deutschland e.V., die IHK
Südlicher Oberrhein und Hochrhein-Bodensee, die Universität Freiburg, die
Hochschulen Offenburg und Furtwangen sowie die Duale Hochschule
Baden-Württemberg (DHBW) Lörrach an. Koordiniert wird diese Plattform von der
Technologiestiftung BioMed Freiburg, die gleichzeitig die Koordinierungsstelle
der BioRegio Freiburg inne hat.
Als Koordinator verfolgt die Technologiestiftung BioMed
Freiburg, in der Politik, Forschung und Wirt-schaft vereint sind, das Ziel,
zukunftssichere Arbeits-plätze zu schaffen. Die Stiftung betreibt zudem den
BioTechPark Freiburg, der 4.000 m² geförderte Labor- und Bürofläche für junge
Unternehmen aus dem Bereich Life Sciences zur Verfügung stellt, und das
TechnologieZentrum Freiburg (TZF). Die Aufgaben-schwerpunkte der tri-nationalen
BioValley Initiative liegen in dem Erhalt der geschaffenen Strukturen, der
weiteren Profilierung der Marke „Bio-Valley“ sowie der Vernetzung der Bereiche
Biotechnologie, Pharmazie, Medizintechnik zu einem umfassenden Life-Sciences
Cluster, der sich als europäische Wissens- und Forschungsregion weltweit
etabliert.